Befristeter Arbeitsvertrag

Ist eine Befristung meines Abreitsvertrages zulässig?

Zum Thema befristeter Arbeitsvertrag sind die Vorgaben in Deutschland im Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) geregelt. Laut diesem Gesetz dürfen Arbeitsverträge nur befristet abgeschlossen werden, wenn es einen sachlichen Grund dafür gibt.

Sachgrundbefristung

Sachliche Gründe für eine Befristung eines Arbeitsvertrags sind solche, die nichts mit den Fähigkeiten oder Leistungen des Arbeitnehmers zu tun haben, sondern objektive, nachvollziehbare und legitime Gründe darstellen. Hier sind einige Beispiele für sachliche Gründe:

  • Vertretung eines anderen Arbeitnehmers: Ein befristeter Arbeitsvertrag kann geschlossen werden, um einen anderen Arbeitnehmer, der beispielsweise wegen Krankheit oder Elternzeit fehlt, zu vertreten.
  • Vorübergehende Arbeitsbedürfnisse: Ein befristeter Arbeitsvertrag kann geschlossen werden, um ein vorübergehendes Arbeitsbedürfnis zu decken, beispielsweise eine saisonale oder projektbezogene Arbeit.
  • Probezeit: Ein befristeter Arbeitsvertrag kann geschlossen werden, um eine Probezeit zu vereinbaren, in der das Arbeitsverhältnis überprüft wird, um zu sehen, ob es beiden Parteien zufriedenstellt.
  • Überbrückung: Ein befristeter Arbeitsvertrag kann geschlossen werden, um eine Überbrückungszeit zu vereinbaren, beispielsweise bis eine Stelle dauerhaft besetzt werden kann oder bis eine andere Lösung gefunden wurde.

Es ist wichtig zu beachten, dass befristete Arbeitsverträge gesetzlichen Bestimmungen unterliegen und nicht missbräuchlich verwendet werden dürfen, um Arbeitnehmer zu benachteiligen oder zu diskriminieren.

Befristeter Arbeitsvertrag: Verlängerung

Die Befristungsdauer ist auf höchstens 2 Jahre begrenzt, wobei es eine Verlängerung von maximal 2 weiteren Jahren gibt, sofern nicht mehr als dreimal hintereinander verlängert wird.

Es gibt jedoch Ausnahmen von diesen Regeln, die in bestimmten Branchen oder Berufsgruppen gelten können.

Wann es ratsam ist einen Anwalt zu konsultieren

Es kann vorteilhaft sein, bei einem befristeten Arbeitsvertrag einen Anwalt zu konsultieren, wegen folgender Gründe:

  1. Rechtsicherheit: Ein Anwalt kann die rechtlichen Bestimmungen überprüfen und sicherstellen, dass der Arbeitsvertrag den geltenden Gesetzen und Vorschriften entspricht; insbesondere dass der Sachgrund bei der Befristung eingehalten wird.
  2. Verlängerungsmöglichkeiten: Ein Anwalt kann helfen, die Möglichkeiten einer Verlängerung des befristeten Arbeitsvertrags zu prüfen und zu beurteilen, ob es Ausnahmen gibt, die zur Anwendung kommen können.
  3. Schutz vor unzulässiger Kettenbefristung: Ein Anwalt kann helfen, sicherzustellen, dass die Verlängerungen des befristeten Arbeitsvertrags rechtmäßig sind und dass es nicht zu einer unzulässigen Kettenbefristung kommt.
  4. Klarstellung von Rechten und Pflichten: Ein Anwalt kann helfen, die Rechte und Pflichten beider Parteien im Arbeitsvertrag zu klären und sicherzustellen, dass alle wichtigen Aspekte abgedeckt sind. Beispielsweise kann er Fragen zur Entfristung oder Kündigung beantworten.
  5. Unterstützung bei Verhandlungen: Ein Anwalt kann bei Verhandlungen mit dem Arbeitgeber unterstützen, um bessere Arbeitsbedingungen und Rechte zu erzielen.

Insgesamt kann ein Anwalt bei einem befristeten Arbeitsvertrag eine wichtige Rolle bei der Überprüfung und Klärung der Rechte und Pflichten beider Parteien spielen und dabei helfen, sicherzustellen, dass die Bedingungen des Vertrags rechtmäßig und fair sind.